studio-itzo

Als kritische Hommage widmet sich die Ausstellung der Rolle des Belvedere als sich verändernder Kunstinstitution im Lauf der Zeit. Anhand von Werken aus der Sammlung, ihren Zirkulationen und begleitenden Diskursen thematisiert die Ausstellung sich verändernde Schwerpunktsetzungen wie auch Verstrickungen der Institution mit Repräsentations- und Machtmechanismen. 
2007 wurde ein White Cube in die historische Orangerie eingebaut, sodass die großen Fensteröffnungen Richtung Süden als schmaler Streifen vom ohnehin schon langen und schmalen Ausstellungsraum abgeschnitten sind. Itzo´s Ausstellungsarchitektur begreift neben den diversen Zeitlinien und der markanten Linearität des Raumes das nahe Gegenüber der beiden Längswände als markantes Potenzial. Reduzierte Träger, welche zwischen den Längswänden in den Raum gespannt sind, markieren Abschnitte, ohne sie völlig voneinander zu trennen. An den Stahlträgern sind flächige Holzelemente angebracht, die als gemeinsamer Grund für die Hängung von Malereien dienen, welche auch auf der nördlichen Wand in Gruppen gehängt sind. Entlang der Südwand entfalten sich Chronologien, welche anhand historischer Persönlichkeiten, Fotografien wie Ausstellungsmaterialien den jeweiligen zeitlichen Kontext skizzieren. 
Eine weitere lineare Inszenierung eröffnet sich den Besucher*innen beim Verlassen der Orangerie. Der den Ausstellungsraum begleitende Gang entlang den originalen Orangeriefenstern wird zum visuellen Archiv der Plakate des Belvedere. Der farbige gemeinsame Grund - als alternative Bezugsgröße zum Weiß - ist lasierend, sodass etwa die Maserung des Holzes sichtbar bleibt. Die Reversibilität der Verbindungen des Displays erlaubt zukünftige Nachnutzungen und Umbauten zu neuen Konstellationen.

Das Belvedere. 300 Jahre Ort der Kunst
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Ort: Orangerie, Unteres Belvedere Wien
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Display & Ausstellungsarchitektur
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Kuratiert von: Björn Blauensteiner, Sabine Grabner, Kerstin Jesse, Alexander Klee, Georg Lechner, Stefan Lehner, Monika Mayer und Luisa Ziaja
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2022 - 2024
 

studio-itzos Ausstellungsarchitektur für Loving Others schreibt das Interesse für kollektive Produktionsweisen in den Raum fort. Vorhandene architektonische Verbindungsräume – Türräume, Gänge und das Stiegenhaus – sind neben durch die Bewegung der Menschen performativ hergestellten Bindungen Anknüpfungspunkte für itzos Intervention. Das Display für Loving Others fügt sich nicht in die einzelnen Ausstellungsräume. Leicht verdreht zu den Fluchten, die sich aus der symmetrischen Positionierung der Türräume ergeben, erzeugen Stegträger, welche für den industriellen Holzbau entwickelt wurden, neue schräge Achsen und verbinden die Rauminseln miteinander. Einem vagabundierenden Prinzip folgend, schaffen sie dadurch Räume für Positionen, welche sich nicht der vorgeschlagenen Logik der Aufreihung einzelner Räume fügen. Die Stegträger sind von jener Funktion, für welche sie optimiert wurden – dem Tragen konstruktiver Lasten – weitgehend entbunden. Sie tragen von den künstlerischen Arbeiten abgesehen kaum mehr als ihr Eigengewicht.

Loving Others
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Ort: Künstlerhaus Wien
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Display & Ausstellungsarchitektur
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Kuratiert von: Christian Helbock und Dietmar Schwärzler
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Arbeiten von: Bar du Bois, fabrics interseason & friends, Femplak, Forensic Architecture, Karpo Ačimović-Godina, Group Material, House of Ladosha, INVASORIX, Suzanne Lacy, The Nest Collective, ruangrupa - lumbung, Anna Spanlang & Klitclique, Total Refusal, ZIP group 
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2022
 

Amazons of Pop!
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Künstlerinnen, Superheldinnen, Ikonen 1961–1973
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Eine Ausstellung des MAMAC Nizza in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle zu Kiel und dem Kunsthaus Graz sowie der Unterstützung von Manifesto Expo.
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Ort: Kunsthaus Graz, Space02
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Display & Ausstellungsarchitektur
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Kuratiert von: Hélène Guenin, Géraldine Gourbe, Katrin Bucher Trantow, Barbara Steiner
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2022

Die Ausstellung Amazons of Pop! - initiiert vom MAMAC in Nizza und zuvor in der Kunsthalle zu Kiel zu sehen - zeigt vielschichtige Beiträge von Pop-Art-Künstlerinnen. Im Kunsthaus Graz werden zudem österreichische Pop-Art-Tendenzen aufgezeigt mit Werken von Kiki Kogelnik, Auguste Kronheim, Ingeborg G. Pluhar und Angela Hareiter.
Die Ausstellungsarchitektur formt eine immersive Landschaft im Kunsthaus, welche in Materialität und Farbigkeit auf die künstlerischen Positionen Bezug nimmt. Wiederverwendete Aluminiumteile begegnen als glänzende metallische Oberflächen textilen Schichtungen wie Mobiliar in leuchtenden Farben.

exakt! Anton Paar vermisst die Welt

Display & Ausstellungsarchitektur, Ausstellungsgrafik

Illustrationen: Michael Herzog
Video Statements: Melanie Hollaus, Christoph Lammerhuber

Ort: Graz Museum, Gotische Halle

Kuratiert von: Bernhard Bachinger, Beat Gugger

2022

Die Gestaltung der Ausstellung selbst ist wie ein Maßsystem in Fläche und Raum aufgebaut. Ein gleichförmiges Gitter definiert ein Grundmaß. Die Displayelemente – als Teile des Gitters – kontrastieren den historischen Kontext der Gotischen Halle des Graz Museums. Seitenflächen der Basiswürfel des Displays bilden den Rahmen eines zweidimensionalen Rastersystems, welches die vielschichtigen grafischen Inhalte visuell vermittelt. Eine sich im Ausstellungsraum auffaltende Weltkarte folgt dem Prinzip der Zerlegung des Raums in gleichförmige Einheiten zum Zweck seiner Erfassung. Im Außenbereich werden durch eine großmaßstäbliche Bodenzeichnung vorhandene Pflastersteine zu Modulen einer metrischen Maßleiste.

Helmut & Johanna Kandl
Palette

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthaus Graz

In Kooperation mit Institut für Naturwissenschaften und Technologien in der Kunst, Akademie der bildenden Künste Wien, Restaurierung am Universalmuseum Joanneum, Neue Galerie Graz, Alte Galerie, Volkskundemuseum und Naturkundliche Sammlungen am Universalmuseum Johanneum

Kuratiert von: Katia Huemer, Barbara Steiner

2022
 

In einem über die Ausstellung hinausreichenden Projekt recherchieren Helmut & Johanna Kandl zu Akteur*innen und Orten der Produktion von Farb- und Bindemitteln für ihre Malerei. Sie ergründen die Malmaterialien selbst und machen Einflüsse der Produktionsprozesse auf die Ökonomien vor Ort sichtbar.
Auch in der Entwicklung unserer Ausstellungsarchitektur spielen die Materialien eine zentrale Rolle. Durch die Hinwendung zu Produktionsprozessen und ihren sozialen wie ökologischen Rahmenbedingungen verlassen sie den Rahmen einer ausschließlich dienenden Rolle. Die Architektur des Kunsthauses erlaubt keinen Rückzug auf „neutrale“ Ausstellungssettings, was wir als Chance begreifen. Obwohl die Räume so viel vorgeben, lassen sie auch viel zu. Sie bieten einen regelrechten Überschuss an Infrastruktur in Form von möglichen Hängepunkte, Auslässen und Zugängen. Diese Infrastruktur schafft einen Spielraum, der die Entstehung diverser Räume erlaubt. Angesichts ökologischer und ökonomischer Ansprüche ist die Mehrfachnutzung der Materialien für Einbauten, Zu-, Umbauten und Displayelemente ebenso wesentlich wie die Freiheit der Nutzung. Statt jede einzelne Ausstellung singulär zu konzipieren, entstehen materielle Bezugnahmen und Narrative, welche die Ausstellungen miteinander in Beziehung setzen. Für die Ausstellung „Palette“ wurden neben vorhandenen Elementen aus dem Kunsthaus auch Materialien der Belvedere-Ausstellung „Material“ wiederverwendet. 

 

Itzos "27xdisplay" ist ein flexibles Ausstellungssystem, welches spezifische Räume des Ausstellens in unterschiedlichen Kontexten aus vorwiegend wiederverwendeten Materialien ermöglicht. Als räumliches re-use Vokabular erkundet es Potenziale des Materials jenseits seiner ersten Nutzung. Der Rahmen des Ausstellungskontextes wird weiter gefasst, da teilweise auch Materialien aus anderen Bereichen für "27xdisplay" wieder verwendet werden. Durch die mehrmalige Verwendung von Material wird - wie in allen anderen Bereichen der Produktion von Räumen - die Verschwendung der "grauen Energie", welche in den Elementen steckt, stark reduziert. Damit einher geht ein besonderes Interesse für die Materialien, ihre Herstellungsgeschichten wie auch für ihre spezifischen Möglichkeiten.
Die Vielfalt an Beziehungen, welche zwischen den unterschiedlichen Materialien und der jeweiligen Ausstellung hergestellt werden, schaffen neben dem physischen Raum auch einen mentalen Raum zur Reflexion der Verhältnisse der jeweiligen Ausstellung.

SteiermarkSchau
was sein wird
Von der Zukunft zu den Zukünften

Display & Ausstellungsarchitektur

Ausstellungsgrafik und Ausstellungskatalog: mit VHCK, Stefan Karrer und CinCin

Ort: Kunsthaus Graz

Kuratiert von: Katrin Bucher Trantow, Martin Grabner, Barbara Steiner

Kuratorische und wissenschaftliche Mitarbeit: Joana Grah, Katia Huemer, Michaela Humpel, Leo Kühberger, Isabel Lesjak, Monika Holzer-Kernbichler, Dirk Raith, Elisabeth Schlögl, Klaus Schrefler, Eva Taxacher, Lena Trichtel, Alexandra Trost, Edith Zitz

2021
 

Die Ausstellung „was sein wird“ erkundet Spuren des Zukünftigen in der Gegenwart. Aktivismen und wissenschaftliche Forschungen wie auch künstlerische Projekte formen als Spuren des Zukünftigen eine vielfältige Landschaft im gesamten Gebäude des Kunsthauses aus. Anstatt eine singuläre utopische Idee von der Zukunft zu verfolgen, wird die Gegenwart auf ihren Gehalt vielfältiger Zukünfte in den Blick genommen. 
Für „was sein wird“ entwickelt studio-itzo einen Katalog von 27 Displaytypen aus gebrauchten Bauteilen. Von 2016 an wurde in der Konzeption der Ausstellungsarchitekturen auf Wiederverwendbarkeit und modulare Kombinierbarkeit der Elemente geachtet. Im Laufe der Zeit wurde so ein offenes, anpassungsfähiges System entwickelt, welches es ermöglicht, Materialien mehrfach zu verwenden. Materialien und Elemente bilden eine Art Raum-Vokabular, aus dem verschiedene Raumgefüge und Displays geschaffen werden.
Der Sinn der Mehrfachnutzungen ergibt sich aber nicht ausschließlich aus zeitgemäßen ökologischen Anforderungen, obwohl diese ohne Zweifel wesentlich sind. Studio-itzos Interesse gilt auch der Arbeit an Verhältnissen von Ausgestelltem und Display. Die Austellungsarchitektur und ihre Materialien sollen mit ihren konkreten Eigenschaften, Produktionsgeschichten und ihrer Verwendungshistorie möglichst diverse Umgebungen erzeugen, um die institutionellen wie kuratorischen Verhältnisse als veränderbare und dadurch bedeutungsvolle Setzungen auch räumlich lesbar zu machen.

Die Stadt als Datenfeld
Wie wir in Zukunft leben wollen

Display & Ausstellungsarchitektur für Peter Weibel, Lynn Hershman, den Bereich Technik entwerfen, Entwurf und Umsetzung eines Diskurs- und Bibliotheksmöbels

Ausstellungarchitektur und -grafik der Gesamtausstellung: BUERO41A

Ort: GrazMuseum

Kuratiert von: Peter Rantaša, Otto Hochreiter

Ausführung: Museom

2021
 

Im Kontext von „Die Stadt als Datenfeld“ inszeniert studio-itzo die künstlerischen Arbeiten „Shadow Stalker“ von Lynn Hershman und „Die Welt als Datenfeld“ von Christian Lölkes und Peter Weibel räumlich mit Materialien aus alten Displayelementen neu. Ein für die Ausstellung entwickeltes Bibliotheks- und Diskursmöbel dient dem Ankommen, der vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema oder auch nur zum Verweilen. Entstanden ist die Sitzlandschaft aus Beschriftungselementen der Ausstellung „Ungebautes Graz“, welche nach gewissen Vorgaben zerschnitten und wieder zusammengesetzt wurden.
 

Herbert Brandl – MORGEN
Features: Thomas Baumann and Edelgard Gerngross

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthaus Graz

Kuratiert von: Barbara Steiner

Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum

2020 – 2021

 

Die Ausstellungsarchitektur von MORGEN ist das Ergebnis eines gemeinsamen Erkundungsprozesses. Die Abwesenheit der klassisch weißen Wand im Kunsthaus gibt den Impuls, spezifische Potenziale der konkaven, schwer zu fassenden Räumlichkeiten für den konkreten Kontext der Arbeiten von Brandl, Baumann und Gerngross zu erforschen. Kreuzförmige Metallstützen, die sich zwischen gekrümmter Außenhaut und Boden spannen, werden zur reduzierten Tragstruktur mehrerer großformatiger abstrakter Leinwandbilder Brandls. Die Werke entfalten durch diese Art der Hängung eine starke raumbildende Wirkung. Von einigen Standpunkten aus kann jedes Werk singulär für sich wahrgenommen werden, von anderen Positionen aus entstehen Ensembles, welche sich im Herumwandern wieder auflösen. Im Space02 schlängelt sich ein mehrteiliges, flächiges, leuchtend gelbes Displayelement zickzackförmig durch den Raum. Durch das Vor- und Zurückspringen werden einzelne Bilder im Abschreiten der Sichtbarkeit entzogen, während andere ins Blickfeld geraten. So entstehen in der Bewegung neue Ensembles und Perspektiven auf die Werke. Der Ausstellungsraum erschließt sich nicht nur von einzelnen ausgewählten Positionen, sondern vor allem in der fließenden Bewegung durch den Raum. Dabei werden die Bewegungsräume selbst zu agilen Erweiterungen der Malereien und Skulpturen in den sie umfassenden Raum.
 

FACING THE FRONT

Architektonische Intervention im Rahmen der Absiedlung der Notgalerie aus der Seestadt

Ort: Urbanes Feld der Seestadt Aspern, Wien

Konzept Notgalerie: Reinhold Zisser

2020

Viele Akteur*innen entwickeln die Choreografie der Zerlegung der Notgalerie an ihrem bisher letzten Standort Seestadt Aspern. Die schlichte Logik der von genagelten Brettern umschlossenen Holzkonstruktion offenbart sich im schichtweisen Rückbau Schritt für Schritt. Mit jedem weiteren abgenommenen Bauteil entstehen neue Raumsituationen, welche das Verhältnis des Gebäudes oder vielmehr der künstlichen Ruine zur umgebenden Bau-Landschaft neu definieren. studio-itzo entwickelt und baut eine Konstruktion, welche die prekäre Situation des Gebäudes im Abbau ausreizt. Einer anderen Ära der Bautechnologie zugehörig, schieben sich stählerne Schalungsträger, Deckenstützen und Betonsteine in die verschwindende hölzerne Wandschicht um dem Dach weiterhin Halt zu bieten. Wie ein verallgemeinertes Zitat der umliegenden Baustellen ist diese Konstruktion unspezifisch. Sie unterstützt aber nicht die Logik eines linearen Bauprozesses, sondern verlängert vielmehr einen desolaten Bauzustand.
 

Ungebautes Graz. Architektur für das 20. Jahrhundert

Display & Ausstellungsarchitektur, Ausstellungsgrafik

Ort: GrazMuseum

Kuratiert von: Ingrid Holzschuh

Ausführung: Museom

2020

Die Ausstellung zeigt nicht realisierte Architektur des 20. Jahrhunderts für Graz. Das durchlaufende, zentral positionierte zweiseitige Display versammelt Pläne, Fotografien wie Reproduktionen. Durch Vor- und Rücksprünge wie auch Neigungen erlaubt die Architektur des Displays räumliche Variation. Teile des Displays wurden bereits bei der Ausstellung „Schau Graz!“ verwendet, sind aber für „Ungebautes Graz“ einer anderen konstruktiven Logik folgend zusammengesetzt.
In sechs Zonen - Stadt-Identität, Planstadt, Offene Stadt, Idealstadt, Lebensraum Altstadt und Kulturstadt - findet das Display der Raummitte räumlich gegenüberliegende Pulte. Hier liegen Zeitungsausschnitte, Ausstellungsbeiträge und Materialien auf, welche einen Eindruck des jeweiligen kulturgeschichtlichen Kontexts vermitteln. Zwischen Pulten und dem zentralen Display sind Inseln mit Architekturmodellen verortet. 
Auf einer räumlichen Karte landen die Visionen der Vergangenheit im aktuellen Stadtraum von Graz. Wie kann die Stadt in Zukunft anders gedacht, gelebt und gebaut werden?
 

Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthaus Graz

Kuratiert und organisiert von: Philipp Kaiser und Christina Végh für die Kestner Gesellschaft, Hannover in Zusammenarbeit mit Katrin Bucher Trantow und Barbara Steiner

Ausführung: Zentralwerkstätte Joanneum

2020

Die Gruppenausstellung „Wo Kunst geschehen kann - Die frühen Jahre des CalArts“ beleuchtet die Gründungsjahre der amerikanischen Kunsthochschule „California Institute of the Arts“. Parallel existierende Strömungen aus dem Umfeld der Konzeptkunst, des Feminismus und des Fluxus sowie die radikalen pädagogischen Konzepte der Schule werden in ihrem Zusammenwirken gezeigt. In den Räumen des Kunsthauses Graz werden – ganz im Sinne John Baldessaris, der die Auffassung verfolgte, dass es darum ginge, Situationen zu schaffen, „where art might happen“ – Situationen nachgezeichnet, in denen Kunst entstehen kann. 
Eine bisher als verborgene Grundstruktur von Stellwänden verwendete Holzkonstruktion wird zum sichtbaren seriellen Displayelement. Die Zusammensetzung dieser recycelten Module reagiert spezifisch auf die Geschichte des „CalArts“ und auf die Architektur des Kunsthauses. Als Erweiterung des Modulsystems werden durchgefärbte MDF-Platten auf die Holzkonstruktion geschraubt. Die Gitterstruktur fungiert so als Plattform für Bildschirme und Objekte, als raumbildendes Element wie auch als Hängefläche und Hintergrund.
 

CONNECTED. Peter Kogler with . . .

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthaus Graz

Kuratiert von: Katrin Bucher Trantow

Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum

2019


 

Die Ausstellung „Connected - Peter Kogler with ...“ zeigt die Arbeiten Koglers in Bezug zu weiteren zeitgenössischen Positionen wie zu Werken vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Ausstellungsmodule, welche für die Ausstellung „Graz Architektur“ entwickelt wurden, bilden hier unter anderem einen dichten Raum für Koglers immersive Bildwelten in Form von Collagen. 
Frei nach der von Friedrich Kiesler entwickelten Ausstellungsarchitektur für die Ausstellung „Art of This Century“ von 1942 werden einzelne Arbeiten von Displayarmen in den Raum hineingestreckt. Diese Arme wachsen als Stahlkonstruktionen mit Kugelgelenken aus der Außenhaut des Kunsthauses in das räumliche Netz der Ausstellung. So spannt sich für die Malereien Fernand Légers durch ihre schwebende Positionierung ein eigener Raum im Verhältnis zur gekrümmten Hülle des Kunsthauses auf.
 

ANTILOFT 17

Umbau studio-itzo

Ort: Margareten, Wien

Ausführung: Baumeister Zbigniew Florek

2019
 

Die Klarheit des kompakten Raumgefüges aus der frühen Gründerzeit nahmen wir zum Anlass, die zwei Raumhälften als Raumfolge möglichst gegensätzlich zu entwickeln. Im vorderen Bereich sind Sanitär- Koch- und Garderobenplatz in einem blauschwarzen Volumen arrangiert, während der hintere Bereich durch Einsatz von hellem Putz, Eichenholz und weiß lackiertem Holz nicht nur dem einfallenden Licht als Bühne dient.

 

CONGO STARS Tübingen

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthalle Tübingen

mit Kay Bachmann

Kuratiert von: Sammy Baloji, Bambi Ceuppens, Fiston Mwanza Mujila, Günther Holler-Schuster und Barbara Steiner

Ausführung: Metallbau Leicht, Furch Gestaltung & Produktion

2019
 

Die Ausstellung Congo Stars wurde ein Jahr nach ihrer Präsenz in Graz in der Kunsthalle Tübingen gezeigt. Während die Timeline-Struktur im Kunsthaus Graz geradlinig durch die Räume angelegt war, verklammert sie in der Kunsthalle Tübingen mit ihrer ganz anderen Architektur die einzelnen Räume miteinander. Auch in Tübingen werden die vorhandenen Räume in Beziehung zu den realen und fiktiven Räumen der Kapitel - Street, Bar, Home, Stars, Mythology und Exploitation - gesetzt.







 

SCHAUGRAZ! 426 Standpunkte zur Situation der Stadt

Display & Ausstellungsarchitektur, Katalog

Ort: GrazMuseum

Katalog zur Ausstellung: mit CinCin

Kuratiert von: Otto Hochreiter, Sibylle Dienesch

Ausführung: Loidl oder Co

2018
 

Mit 426 Fotografien eröffnete das Graz Museum einen Diskurs über den Stadtraum von Graz. Unsere Ausstellungsarchitektur legt sich als raumgreifende Struktur im Sinne eines Möglichkeitsraums über die historischen Ausstellungsräume. Sie materialisiert ein abstraktes Bezugssystem, welches auf Ideen utopischer Städte und Räume verweist. Die den gegenwärtigen Zustand des Stadtraums thematisierenden Fotografien erscheinen nicht an den Wänden, sondern als Gruppen frei im Raum auf der Gitterstruktur. 

CONGO STARS Graz 

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthaus Graz

mit Kay Bachmann

Kuratiert von: Sammy Baloji, Bambi Ceuppens, Fiston Mwanza Mujila, Günther Holler-Schuster und Barbara Steiner

Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum

2018
 

Die Ausstellung „Congo Stars“ zeigt populäre Malerei der 1960er-Jahre wie auch zeitgenössische multimediale Kunst. Als inhaltlicher Ausgangspunkt dient der Roman „Tram 83“ des aus Lubumbashi stammenden Grazer Autors Fiston Mwanza Mujila. In „Tram 83“ beschreibt er einen imaginären Ort, der von gesellschaftlichen Realitäten kongolesischer Städte ausgeht, jedoch letztlich in seine Eigenschaften universell ist. Auch in der Ausstellung, die in sechs Kapitel -„Straße“, „Bar“, „Heim“, „Stars“, „Spiritualität“ und „Ausbeutung“ - gegliedert ist, überlagern sich reale und fiktive Räume. 
Für die Ausstellungsarchitektur kommt das für das Kunsthaus entwickelte modulare Ausstellungssystem das zweite Mal zum Einsatz. Die Module bilden hier vor allem durch Stapelung Räume für die sechs Kapitel, die jedoch nicht streng voneinander getrennt sind, sondern sich durch bestimmte Motive vielmehr verbinden und verdichten. Eine über zwei Etagen reichende Zeitleiste bietet historische Kontextualisierung an. Durch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Werke und Artefakte ensteht eine Dichte, die atmosphärisch als Verweis auf eine Großstadt wie Lubumbashi verweisen verstanden werden kann.

 

DOUBLE #1

Geladener Ideenwettbewerb

AK Kunstprojekte Wien

2018
 

Als Konzept zur Neuorganisation der Präsenz der zeitgenössischen Kunst im Foyer der Arbeiterkammer entwickelten wir das Informationssystem Double. Räumliche Elemente werden in Double als Zeichen und Zeichen als raumbildende Elemente verstanden. Die Klarheit und Strenge der Struktur eröffnet maximalen Freiraum für die Zusammenstellung individueller Anschauungsgeschichten. Dem neugierigen Blick eröffnet sich ein Bausatz anstatt vorgegebener Rezeptionslinien.
 

GRAZ ARCHITEKTUR

Display & Ausstellungsarchitektur

Ort: Kunsthaus Graz

gemeinsam mit Anna Lena von Helldorff (buero total)

Kuratiert von: Katia Huemer und Barbara Steiner

Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum

2017
 

Die Ausstellung Graz Architektur - Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten zeigt Arbeiten von Architekt*innen mit besonderer Verbindung zu Graz wie auch zu Peter Cook und Colin Fournier, den Architekten des Kunsthauses. Außerdem werden künstlerische Arbeiten ausgestellt, die sich mit einzelnen der charakteristischen Bauten auseinandersetzen. In Beziehung zu den architektonischen Ansätzen von Cook und Fournier ist auch die Ausstellungsarchitektur als veränderbares, erweiterbares System konzipiert, welches dennoch einen stabilen Rahmen schafft. 
Die modular gestalteten Elemente oder Bausteine des Displaysystems können in multiplen Weisen kombiniert werden. Sie fungieren in Graz Architektur sowohl zur Abgrenzung wie auch zur Kontextualisierung der architektonischen Positionen. Das perforierte Blech, welches von einer Aluminiumrahmenkonstruktion getragen wird, formt Raumzonen, aber schließt die Bereiche visuell nicht komplett voneinander ab, sondern erlaubt Durchblicke und Bezugnahmen.
 

NOTGALERIE

Relokation

Ort: Donaustadt und Aspern, Wien

Konzept Notgalerie: Reinhold Zisser

Ausführung: Zimmermeister Franz Ritzer mit Reinhold Zisser, Sebastian Doplbaur, Thomas Garcia und Kristijan Icevski

2017
 

Die Besetzung einer leer stehenden Notkirche aus dem Jahr 1946 in Donaustadt war 2015 der Startpunkt des Projektes Notgalerie, einer alternativen Plattform für Gegenwartskunst. Als 2017 der Grundstückseigentümer den Abriss ankündigt, beginnt die Suche nach einem neuen Standort, um das Holzgebäude und damit die Notgalerie zu erhalten und als Kunstprojekt weiterentwickeln zu können. Der Künstler Reinhold Zisser, dessen Besetzung am Beginn des Projekts steht, hat zu diesem Zeitpunkt schon ein Kollektiv von Künstler*innen um sich versammelt, die bereit sind mit ihren eigenen Händen das Gebäude abzubauen, die hölzernen Einzelteile zu beschriften, zu ihrem neuen Standort zu transportieren und dort erneut zur Notgalerie zusammenzubauen. studio-itzo begleitet die behördlichen Abstimmungsprozesse und gestaltet eine neue Holzplattform am Standort Aspern Nord, welche dem alten Holzgebäude an seinem neuen Platz als Fundament dient.
 

HOW WILL WE WORK

Display & Ausstellungsarchitektur

gemeinsam mit CinCin

Ort: AIL - Angewandte Innovation Lab Wien

Kuratiert von: Anab Jain, Gerald Bast, Jake Charles Rees und Martina Schöggl

Ausführung: Museumsstandards

2017
 

Die Ausstellung How Will We Work? zielte im Rahmen der Vienna Biennale 2017 darauf ab, die radikalen Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Arbeit definieren und welche Rolle wir der Arbeit einräumen, zur Diskussion zu stellen. Die Bauteile für das Display entstammen einem System industriell linearer Massenfertigung, entwickeln sich aber im Zusammenspiel mit den ausgestellten Medien und Objekten zu spezifischen Räumen.
 

PLAN BRUT

Installation

Ort: Notgalerie am Ulanenweg, Donaustadt, Wien

Ausführung: Selbstbau

2016
 

Für das Ausstellungsformat „Plan Brut“ in der von Reinhold Zisser gegründeten Notgalerie in Donaustadt entwickelt studio-itzo ein Display als Landschaftselement, welches als überdimensionales Gestell aus unbehandeltem Holz neben der Notgalerie aufgebaut wird. Während das Gebäude der Notgalerie - eine verlassene Holzkirche - teilweise von der Natur überwuchert ist, schlägt die neue Struktur des Gestells - zumindest für kurze Zeit - eine Schneise in die gewachsene Wildnis. In Materialität und Konstruktionsform ähneln sich das Gebäude aus den 40er Jahren und die Displaystruktur. Am Eröffnungsabend der Ausstellung Plan Brut zeigt sich das Gestell in multiplen Funktionen. Einerseits wird es zum Bildträger einer Darstellung des Ortes selbst, andererseits dienen Elemente davon horizontal aufgestellt als Sitzbank wie kulinarische Plattform.

 

ANTILOFT 14

Umbau, privat

Ort: Wien, Margareten

Ausführung: Baumeister Zbigniew Florek, STAHLUNDFORM

2013
 

Umbauten aus unterschiedlichen Zeiten formen den Charakter der vorgefundenen Raumeinheit mit Substanz aus der frühen Gründerzeit. Beim schrittweisen Abtragen von Materialschichten zeigt sich das Potenzial dieser undogmatischen Überlagerungen. Abgesehen von einer Erweiterung um einen Außenbereich Richtung Innenhof, entscheiden wir uns vorwiegend dafür, Dinge und Materialien wegzunehmen, anstatt immer mehr hinzuzufügen.