





Herbert Brandl – MORGEN
Features: Thomas Baumann and Edelgard Gerngross
Display & Ausstellungsarchitektur
Ort: Kunsthaus Graz
Kuratiert von: Barbara Steiner
Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum
2020 – 2021
Die Ausstellungsarchitektur von MORGEN ist das Ergebnis eines gemeinsamen Erkundungsprozesses. Die Abwesenheit der klassisch weißen Wand im Kunsthaus gibt den Impuls, spezifische Potenziale der konkaven, schwer zu fassenden Räumlichkeiten für den konkreten Kontext der Arbeiten von Brandl, Baumann und Gerngross zu erforschen. Kreuzförmige Metallstützen, die sich zwischen gekrümmter Außenhaut und Boden spannen, werden zur reduzierten Tragstruktur mehrerer großformatiger abstrakter Leinwandbilder Brandls. Die Werke entfalten durch diese Art der Hängung eine starke raumbildende Wirkung. Von einigen Standpunkten aus kann jedes Werk singulär für sich wahrgenommen werden, von anderen Positionen aus entstehen Ensembles, welche sich im Herumwandern wieder auflösen. Im Space02 schlängelt sich ein mehrteiliges, flächiges, leuchtend gelbes Displayelement zickzackförmig durch den Raum. Durch das Vor- und Zurückspringen werden einzelne Bilder im Abschreiten der Sichtbarkeit entzogen, während andere ins Blickfeld geraten. So entstehen in der Bewegung neue Ensembles und Perspektiven auf die Werke. Der Ausstellungsraum erschließt sich nicht nur von einzelnen ausgewählten Positionen, sondern vor allem in der fließenden Bewegung durch den Raum. Dabei werden die Bewegungsräume selbst zu agilen Erweiterungen der Malereien und Skulpturen in den sie umfassenden Raum.






FACING THE FRONT
Architektonische Intervention im Rahmen der Absiedlung der Notgalerie aus der Seestadt
Ort: Urbanes Feld der Seestadt Aspern, Wien
Konzept Notgalerie: Reinhold Zisser
2020
Viele Akteur*innen entwickeln die Choreografie der Zerlegung der Notgalerie an ihrem bisher letzten Standort Seestadt Aspern. Die schlichte Logik der von genagelten Brettern umschlossenen Holzkonstruktion offenbart sich im schichtweisen Rückbau Schritt für Schritt. Mit jedem weiteren abgenommenen Bauteil entstehen neue Raumsituationen, welche das Verhältnis des Gebäudes oder vielmehr der künstlichen Ruine zur umgebenden (Bau-)Landschaft neu definieren. studio-itzo entwickelt und baut eine Konstruktion, welche die prekäre Situation des Gebäudes im Abbau ausreizt. Einer anderen Ära der Bautechnologie zugehörig, schieben sich stählerne Schalungsträger, Deckenstützen und Betonsteine in die verschwindende hölzerne Wandschicht um dem Dach weiterhin Halt zu bieten. Wie ein verallgemeinertes Zitat der umliegenden Baustellen ist diese Konstruktion unspezifisch. Sie unterstützt aber nicht die Logik eines linearen Bauprozesses, sondern verlängert vielmehr einen desolaten Bauzustand.






Ungebautes Graz. Architektur für das 20. Jahrhundert
Display & Ausstellungsarchitektur, Ausstellungsgrafik
Ort: GrazMuseum
Kuratiert von: Ingrid Holzschuh
Ausführung: Museom
2020
Die Ausstellung zeigt nicht realisierte Architektur des 20. Jahrhunderts für Graz. Das durchlaufende, zentral positionierte zweiseitige Display versammelt Pläne, Fotografien wie Reproduktionen. Durch Vor- und Rücksprünge wie auch Neigungen erlaubt die Architektur des Displays räumliche Variation. Teile des Displays wurden bereits bei der Ausstellung „Schau Graz!“ verwendet, sind aber für „Ungebautes Graz“ einer anderen konstruktiven Logik folgend zusammengesetzt.
In sechs Zonen - Stadt-Identität, Planstadt, Offene Stadt, Idealstadt, Lebensraum Altstadt und Kulturstadt - findet das Display der Raummitte räumlich gegenüberliegende Pulte. Hier liegen Zeitungsausschnitte, Ausstellungsbeiträge und Materialien auf, welche einen Eindruck des jeweiligen kulturgeschichtlichen Kontexts vermitteln. Zwischen Pulten und dem zentralen Display sind Inseln mit Architekturmodellen verortet.
Auf einer räumlichen Karte landen die Visionen der Vergangenheit im aktuellen Stadtraum von Graz. Wie kann die Stadt in Zukunft anders gedacht, gelebt und gebaut werden?






Wo Kunst geschehen kann. Die frühen Jahre des CalArts
Display & Ausstellungsarchitektur
Ort: Kunsthaus Graz
Kuratiert und organisiert von: Philipp Kaiser und Christina Végh für die Kestner Gesellschaft, Hannover in Zusammenarbeit mit Katrin Bucher Trantow und Barbara Steiner
Ausführung: Zentralwerkstätte Joanneum
2020
Die Gruppenausstellung „Wo Kunst geschehen kann - Die frühen Jahre des CalArts“ beleuchtet die Gründungsjahre der amerikanischen Kunsthochschule „California Institute of the Arts“. Parallel existierende Strömungen aus dem Umfeld der Konzeptkunst, des Feminismus und des Fluxus sowie die radikalen pädagogischen Konzepte der Schule werden in ihrem Zusammenwirken gezeigt. In den Räumen des Kunsthauses Graz werden – ganz im Sinne John Baldessaris, der die Auffassung verfolgte, dass es darum ginge, Situationen zu schaffen, „where art might happen“ – Situationen nachgezeichnet, in denen Kunst entstehen kann.
Eine bisher als verborgene Grundstruktur von Stellwänden verwendete Holzkonstruktion wird zum sichtbaren seriellen Displayelement. Die Zusammensetzung dieser recycelten Module reagiert spezifisch auf die Geschichte des „CalArts“ und auf die Architektur des Kunsthauses. Als Erweiterung des Modulsystems werden durchgefärbte MDF-Platten auf die Holzkonstruktion geschraubt. Die Gitterstruktur fungiert so als Plattform für Bildschirme und Objekte, als raumbildendes Element wie auch als Hängefläche und Hintergrund.





CONNECTED. Peter Kogler with . . .
Display & Ausstellungsarchitektur
Ort: Kunsthaus Graz
Kuratiert von: Katrin Bucher Trantow
Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum
2019
Die Ausstellung „Connected - Peter Kogler with ...“ zeigt die Arbeiten Koglers in Bezug zu weiteren zeitgenössischen Positionen wie zu Werken vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Ausstellungsmodule, welche für die Ausstellung „Graz Architektur“ entwickelt wurden, bilden hier unter anderem einen dichten Raum für Koglers immersive Bildwelten in Form von Collagen.
Frei nach der von Friedrich Kiesler entwickelten Ausstellungsarchitektur für die Ausstellung „Art of This Century“ von 1942 werden einzelne Arbeiten von Displayarmen in den Raum hineingestreckt. Diese Arme wachsen als Stahlkonstruktionen mit Kugelgelenken aus der Außenhaut des Kunsthauses in das räumliche Netz der Ausstellung. So spannt sich für die Malereien Fernand Légers durch ihre schwebende Positionierung ein eigener Raum im Verhältnis zur gekrümmten Hülle des Kunsthauses auf.





ANTILOFT 17
Umbau studio-itzo
Ort: Margareten, Wien
Ausführung: Baumeister Zbigniew Florek
2019
Die Klarheit des kompakten Raumgefüges aus der frühen Gründerzeit nahmen wir zum Anlass, die zwei Raumhälften als Raumfolge möglichst gegensätzlich zu entwickeln. Im vorderen Bereich sind Sanitär- Koch- und Garderobenplatz in einem blauschwarzen Volumen arrangiert, während der hintere Bereich durch Einsatz von hellem Putz, Eichenholz und weiß lackiertem Holz nicht nur dem einfallenden Licht als Bühne dient.





CONGO STARS Tübingen
Display & Ausstellungsarchitektur
Ort: Kunsthalle Tübingen
mit Kay Bachmann
Kuratiert von: Sammy Baloji, Bambi Ceuppens, Fiston Mwanza Mujila, Günther Holler-Schuster und Barbara Steiner
Ausführung: Metallbau Leicht, Furch Gestaltung & Produktion
2019
Die Ausstellung Congo Stars wurde ein Jahr nach ihrer Präsenz in Graz in der Kunsthalle Tübingen gezeigt. Während die Timeline-Struktur im Kunsthaus Graz geradlinig durch die Räume angelegt war, verklammert sie in der Kunsthalle Tübingen mit ihrer ganz anderen Architektur die einzelnen Räume miteinander. Auch in Tübingen werden die vorhandenen Räume in Beziehung zu den realen und fiktiven Räumen der Kapitel - Street, Bar, Home, Stars, Mythology und Exploitation - gesetzt.




SCHAUGRAZ! 426 Standpunkte zur Situation der Stadt
Display & Ausstellungsarchitektur, Katalog
Ort: GrazMuseum
Katalog zur Ausstellung: mit CinCin
Kuratiert von: Otto Hochreiter, Sibylle Dienesch
Ausführung: Loidl oder Co
2018
Mit 426 Fotografien eröffnete das Graz Museum einen Diskurs über den Stadtraum von Graz. Unsere Ausstellungsarchitektur legt sich als raumgreifende Struktur im Sinne eines Möglichkeitsraums über die historischen Ausstellungsräume. Sie materialisiert ein abstraktes Bezugssystem, welches auf Ideen utopischer Städte und Räume verweist. Die den gegenwärtigen Zustand des Stadtraums thematisierenden Fotografien erscheinen nicht an den Wänden, sondern als Gruppen frei im Raum auf der Gitterstruktur.







CONGO STARS Graz
Display & Ausstellungsarchitektur
Ort: Kunsthaus Graz
mit Kay Bachmann
Kuratiert von: Sammy Baloji, Bambi Ceuppens, Fiston Mwanza Mujila, Günther Holler-Schuster und Barbara Steiner
Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum
2018
Die Ausstellung „Congo Stars“ zeigt populäre Malerei der 1960er-Jahre wie auch zeitgenössische multimediale Kunst. Als inhaltlicher Ausgangspunkt dient der Roman „Tram 83“ des aus Lubumbashi stammenden Grazer Autors Fiston Mwanza Mujila. In „Tram 83“ beschreibt er einen imaginären Ort, der von gesellschaftlichen Realitäten kongolesischer Städte ausgeht, jedoch letztlich in seine Eigenschaften universell ist. Auch in der Ausstellung, die in sechs Kapitel -„Straße“, „Bar“, „Heim“, „Stars“, „Spiritualität“ und „Ausbeutung“ - gegliedert ist, überlagern sich reale und fiktive Räume.
Für die Ausstellungsarchitektur kommt das für das Kunsthaus entwickelte modulare Ausstellungssystem das zweite Mal zum Einsatz. Die Module bilden hier vor allem durch Stapelung Räume für die sechs Kapitel, die jedoch nicht streng voneinander getrennt sind, sondern sich durch bestimmte Motive vielmehr verbinden und verdichten. Eine über zwei Etagen reichende Zeitleiste bietet historische Kontextualisierung an. Durch das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Werke und Artefakte ensteht eine Dichte, die atmosphärisch als Verweis auf eine Großstadt wie Lubumbashi verweisen verstanden werden kann.






DOUBLE #1
Geladener Ideenwettbewerb
AK Kunstprojekte Wien
2018
Als Konzept zur Neuorganisation der Präsenz der zeitgenössischen Kunst im Foyer der Arbeiterkammer entwickelten wir das Informationssystem Double. Räumliche Elemente werden in Double als Zeichen und Zeichen als raumbildende Elemente verstanden. Die Klarheit und Strenge der Struktur eröffnet maximalen Freiraum für die Zusammenstellung individueller Anschauungsgeschichten. Dem neugierigen Blick eröffnet sich ein Bausatz anstatt vorgegebener Rezeptionslinien.











GRAZ ARCHITEKTUR
Display & Ausstellungsarchitektur
Ort: Kunsthaus Graz
gemeinsam mit Anna Lena von Helldorff (buero total)
Kuratiert von: Katia Huemer und Barbara Steiner
Ausführung: Metallbau Leicht & Zentralwerkstätte Joanneum
2017
Die Ausstellung Graz Architektur - Rationalisten, Ästheten, Magengrubenarchitekten, Demokraten, Mediakraten zeigt Arbeiten von Architekt*innen mit besonderer Verbindung zu Graz wie auch zu Peter Cook und Colin Fournier, den Architekten des Kunsthauses. Außerdem werden künstlerische Arbeiten ausgestellt, die sich mit einzelnen der charakteristischen Bauten auseinandersetzen. In Beziehung zu den architektonischen Ansätzen von Cook und Fournier ist auch die Ausstellungsarchitektur als veränderbares, erweiterbares System konzipiert, welches dennoch einen stabilen Rahmen schafft.
Die modular gestalteten Elemente oder Bausteine des Displaysystems können in multiplen Weisen kombiniert werden. Sie fungieren in Graz Architektur sowohl zur Abgrenzung wie auch zur Kontextualisierung der architektonischen Positionen. Das perforierte Blech, welches von einer Aluminiumrahmenkonstruktion getragen wird, formt Raumzonen, aber schließt die Bereiche visuell nicht komplett voneinander ab, sondern erlaubt Durchblicke und Bezugnahmen.










NOTGALERIE
Relokation
Ort: Donaustadt und Aspern, Wien
Konzept Notgalerie: Reinhold Zisser
Ausführung: Zimmermeister Franz Ritzer mit Reinhold Zisser, Sebastian Doplbaur, Thomas Garcia und Kristijan Icevski
2017
Die Besetzung einer leer stehenden Notkirche aus dem Jahr 1946 in Donaustadt war 2015 der Startpunkt des Projektes Notgalerie, einer alternativen Plattform für Gegenwartskunst. Als 2017 der Grundstückseigentümer den Abriss ankündigt, beginnt die Suche nach einem neuen Standort, um das Holzgebäude und damit die Notgalerie zu erhalten und als Kunstprojekt weiterentwickeln zu können. Der Künstler Reinhold Zisser, dessen Besetzung am Beginn des Projekts steht, hat zu diesem Zeitpunkt schon ein Kollektiv von Künstler*innen um sich versammelt, die bereit sind mit ihren eigenen Händen das Gebäude abzubauen, die hölzernen Einzelteile zu beschriften, zu ihrem neuen Standort zu transportieren und dort erneut zur Notgalerie zusammenzubauen. studio-itzo begleitet die behördlichen Abstimmungsprozesse und gestaltet eine neue Holzplattform am Standort Aspern Nord, welche dem alten Holzgebäude an seinem neuen Platz als Fundament dient.





HOW WILL WE WORK
Display & Ausstellungsarchitektur
gemeinsam mit CinCin
Ort: AIL - Angewandte Innovation Lab Wien
Kuratiert von: Anab Jain, Gerald Bast, Jake Charles Rees und Martina Schöggl
Ausführung: Museumsstandards
2017
Die Ausstellung How Will We Work? zielte im Rahmen der Vienna Biennale 2017 darauf ab, die radikalen Veränderungen in der Art und Weise, wie wir Arbeit definieren und welche Rolle wir der Arbeit einräumen, zur Diskussion zu stellen. Die Bauteile für das Display entstammen einem System industriell linearer Massenfertigung, entwickeln sich aber im Zusammenspiel mit den ausgestellten Medien und Objekten zu spezifischen Räumen.



PLAN BRUT
Installation
Ort: Notgalerie am Ulanenweg, Donaustadt, Wien
Ausführung: Selbstbau
2016
Für das Ausstellungsformat „Plan Brut“ in der von Reinhold Zisser gegründeten Notgalerie in Donaustadt entwickelt studio-itzo ein Display als Landschaftselement, welches als überdimensionales Gestell aus unbehandeltem Holz neben der Notgalerie aufgebaut wird. Während das Gebäude der Notgalerie - eine verlassene Holzkirche - teilweise von der Natur überwuchert ist, schlägt die neue Struktur des Gestells - zumindest für kurze Zeit - eine Schneise in die gewachsene Wildnis. In Materialität und Konstruktionsform ähneln sich das Gebäude aus den 40er Jahren und die Displaystruktur. Am Eröffnungsabend der Ausstellung Plan Brut zeigt sich das Gestell in multiplen Funktionen. Einerseits wird es zum Bildträger einer Darstellung des Ortes selbst, andererseits dienen Elemente davon horizontal aufgestellt als Sitzbank wie kulinarische Plattform.




ANTILOFT 14
Umbau, privat
Ort: Wien, Margareten
Ausführung: Baumeister Zbigniew Florek, STAHLUNDFORM
2013
Umbauten aus unterschiedlichen Zeiten formen den Charakter der vorgefundenen Raumeinheit mit Substanz aus der frühen Gründerzeit. Beim schrittweisen Abtragen von Materialschichten zeigt sich das Potenzial dieser undogmatischen Überlagerungen. Abgesehen von einer Erweiterung um einen Außenbereich Richtung Innenhof, entscheiden wir uns vorwiegend dafür, Dinge und Materialien wegzunehmen, anstatt immer mehr hinzuzufügen.